ME-Glossar

Gemäß DIN-Norm VDI/VDE/DKD 2638

Abkürzungen

AE: Anzeige-Einheiten

A

Ausgangswiderstand [Ω]

Ohmscher Widerstand des Kraftaufnehmers, gemessen zwischen den Ausgangsspannungsanschlüssen.

B

Bruchkraft [N]

Kraft des Kraftaufnehmers, oberhalb derer mit einer mechanischen Zerstörung zu rechnen ist

Biegemomenteinfluss [AE/N·m]

Abweichung des Ausgangssignals des Kraftaufnehmers infolge eines Biegemoments.

D

Drehmomenteinfluss [AE/N·m]

Relative Abweichung des Ausgangssignals des Kraftaufnehmers infolge eines Drehmoments um die Messachse.
Das Drehmoment ist anzugeben.

Druckkraft [N]

Kraft in Druckrichtung auf einen Druck- oder Universalkraftaufnehmer.

E

Eingangswiderstand [Ω]

Ohmscher Widerstand des Kraftaufnehmers, gemessen zwischen den Speise- bzw. Versorgungsspannungsanschlüssen.

Elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) [-]

Angaben über Störfestigkeit und elektromagnetische Emissionen und Einstrahlungen.

Exzentrizitätseinfluss [AE/mm]

 

Ausgangssignal des Kraftaufnehmers bei Nennkraft infolge einer definierten Verschiebung der Kraftwirkungslinie parallel zur Messachse.

Der größte Exzentrizitätseinfluss in der Ebene senkrecht zur Messachse ist anzugeben.

F

Frequenzeinfluss der Speisespannung auf das Nullsignal [%]

Auf den Nennkennwert bezogene maximale Abweichung des Nullsignals durch Veränderung der Trägerfrequenz der Speisespannung.
Der Frequenzbereich ist anzugeben.

Frequenzeinfluss der Speisespannung auf den Kennwert [%]

Auf den Nennkennwert bezogene maximale Abweichung des Kennwerts durch Veränderung der Trägerfrequenz der Speisespannung.
Der Frequenzbereich ist anzugeben.

G

Gebrauchsbereich der Speisespannung [V]

 

Bereich der Speisespannung, in dem der Kraftaufnehmer unter Zubilligung größerer Fehlergrenzen betrieben werden kann, ohne dass bei der Wieder-verwendung des Aufnehmers im Nennbereich der Speisespannung bleibende signifikante Veränderungen seiner messtechnischen Eigenschaften feststellbar sind.

Anmerkung: Bei Kraftaufnehmern mit integrierter Elektronik stellt diese die Speisespannung für den Dehnungsmessstreifen zur Verfügung. Die Integrierte Elektronik wird mit der Versorgungsspannung betrieben, meist 12V DC oder 24V DC.

Gebrauchskraft [N]

Größte Kraft des Kraftaufnehmers, bis zu der ein definierter und wiederholbarer Zusammenhang zwischen Kraft und Ausgangssignal besteht, ein eventuell vorhandener Schutz gegen Überbeanspruchung aber noch nicht anspricht.

Gebrauchstemperaturbereich [°C]

Bereich der Umgebungstemperatur, in dem der Kraftaufnehmer unter Zubilligung größerer Fehlergrenzen betrieben werden darf, ohne dass bei der Wiederverwendung des Aufnehmers im Nenntemperaturbereich bleibende signifikante Veränderungen seiner messtechnischen Eigenschaften feststellbar sind.

Genauigkeitsklasse [%]

Informationen zur Genauigkeitsklasse: Sensoren::Genauigkeit

Grenzbiegemoment [Nm]

Zulässiges statisches Biegemoment, das bei gleichzeitiger Belastung mit Nennkraft keine bleibenden signifikanten Veränderungen der messtechnischen Eigenschaften des Kraftaufnehmers bis Nennkraft bewirkt.

Grenzdrehmoment [Nm]

Zulässiges Drehmoment um die Messachse des Kraftaufnehmers, das bei gleichzeitiger Belastung mit Nennkraft keine bleibenden signifikanten Ver-änderungen der messtechnischen Eigenschaften des Kraftaufnehmers bis Nennkraft bewirkt.

Grenzkraft [N]

Kraft, oberhalb der mit bleibenden signifikanten Änderungen der messtechnischen Eigenschaften des Kraftaufnehmers zu rechnen ist.

Grenzquerkraft [N]

Zulässige statische Querkraft, die bei gleichzeitiger Belastung mit Nennkraft keine bleibenden signifikanten Veränderungen der messtechnischen Eigenschaften des Kraftaufnehmers bis Nennkraft bewirkt.

Isolationswiderstand [Ω]

Ohmscher Widerstand, gemessen zwischen den Anschlussleitungen und dem Verformungskörper des Kraftaufnehmers unter Angabe der Prüfspan-nung.

K

Kennlinie

 

Kurve, durch die die Abhängigkeit des Ausgangssignals von der Kraft beschrieben wird.

Kennwert [AE]

Ausgangssignal bei Nennkraft Fnom, vermindert um das Nullsignal im eingebauten Zustand SF0 .

Der Kennwert eines Sensors mit Dehnungsmessstreifen-Vollbrücke wird in der Regel in der Einheit mV/V angegeben (mV Brückensignal pro Volt Speisespannung).

In Verbindung mit der Nennkraft erhält man die Steigung der Kennlinie des Sensors. Die Einheit der Steigung [mV/V / N].

Das Nullsignal im Datenblatt des Sensors wird für die Berechnung der Steigung und für die Konfiguraton des Messverstärkers nicht verwendet. Eine Veränderung des Nullsignals gibt Hinweise auf mögliche plastische Verformungen oder Alterungserscheinungen des Sensors.

Eine Gerade durch den Ursprung (0 mV/V, 0 N) und durch das Wertepaar (Kennwert, Nennkraft) definiert die Kennlinie des Sensor.

 

 

Kennwertbereich [AE]

Bereich, innerhalb dessen der Kennwert des Aufnehmers liegt. (Diese Angabe ist üblich bei Aufnehmern, deren Kennwert nicht justiert ist.)

Kraft [N]

Vektorielle physikalische Größe mit Angriffs-punkt, Wirkrichtung und Betrag (1 N = 1 kg·m·s–2).

Krafteinleitungseinfluss [dL]

Maximale Abweichung des Ausgangssignals des Kraftaufnehmers bei Verwendung unterschiedlicher Arten der Krafteinleitung, bezogen auf das um das Nullsignal im eingebauten Zustand verminderte Ausgangssignal bei korrekter Krafteinleitung.

Kraftmessbereich [N]

Messbereich, in dem ein Kraftaufnehmer eingesetzt wird. Ein Kraftaufnehmer kann mehrere Messbereiche haben. Innerhalb dieser Bereiche müssen die zugehörigen Fehlergrenzen eingehalten werden. Jeder Messbereich wird durch einen Anfangswert FA und einem Endwert FE begrenzt.

L

Lagerungstemperaturbereich [°C]

Bereich der Umgebungstemperatur, in dem der Kraftaufnehmer mechanisch und elektrisch unbe-ansprucht gelagert werden darf, ohne dass bei der Wiederverwendung des Aufnehmers innerhalb des Nenntemperaturbereichs bleibende signifikante Veränderungen seiner messtechnischen Eigen-schaften feststellbar sind.

M

Masse [kg]

Masse des Kraftaufnehmers ohne Krafteinleitungsteile.

Messfedersteifigkeit [N/mm]

Verhältnis von Kraft zu axialer Verformung der Messfeder, gemessen zwischen den Positionen der Krafteinleitung und -ausleitung bei definierten Adaptionen.

Montageeinfluss auf das Nullsignal [%]

Relative Änderung des Nullsignals bezogen auf den Nennkennwert beim Befestigen des Kraftaufnehmers auf eine Grundplatte gemäß Bedienungs-anleitung, z. B. mittels Schrauben oder Spannpratzen.

N

Nennbereich der Speisespannung [V]

Bereich der Speisespannung, in dem der Kraftaufnehmer die Fehlergrenzen seiner technischen Daten einhält.

Nennkennwert [AE]

Zielwert (theoretischer Wert) für den Kennwert.

Nennkraft [N]

Größte Kraft, für die der Kraftaufnehmer nominell ausgelegt ist, das heißt, bis zu der die messtechnischen Spezifikationen des Herstellers eingehalten werden.

Nennmessweg [mm]

Federweg der äußeren Krafteinleitungspunkte bzw. Flächen des Kraftaufnehmers in Messrichtung relativ zueinander infolge einer Belastung mit Nennkraft.

Die Einbau- und Messbedingungen sind anzugeben.

Nenntemperaturbereich [°C]

Bereich der Umgebungstemperatur, in dem der Kraftaufnehmer die Fehlergrenzen der temperaturabhängigen technischen Daten einhält.

Nullsignal im ausgebauten Zustand [AE]

Ausgangssignal des unbelasteten Kraftaufnehmers ohne Einbauteile.

Nullsignal im eingebauten Zustand [AE]

Ausgangssignal des mechanisch unbelasteten Aufnehmers mit Einbauteilen zu Beginn eines Belastungszyklus.

Q

Querkrafteinfluss [AE/N]

Relative Abweichung des Ausgangssignals des Kraftaufnehmers infolge einer Querkraft in Höhe von 10% der wirkenden Kraft. Die Querkraft soll senkrecht zur Messachse am Krafteinleitungspunkt angreifen. Der größte Querkrafteinfluss in der Ebene senkrecht zur Messachse ist anzugeben.

R

Relative Kennwertabweichung [%]

Relative Abweichung des Kennwerts vom Nennkennwert. (Diese Angabe ist üblich bei Aufnehmern, deren Kennwert justiert ist.)

Relative Abweichung des Nullsignals [%]

Auf den Nennkennwert bezogene maximale Abweichung des Nullsignals im ausgebauten Zustand vom Wert null.

Relative Kennlinienabweichung [%]

Abweichung eines in einem Belastungszyklus aufgenommenen Kennlinienwerts von der Bezugsgeraden, bezogen auf den zugehörigen Wert der Bezugsgeraden.

Relative Linearitätsabweichung [%]

Maximale Abweichung einer bei zunehmender Kraft ermittelten Kennlinie eines Kraftaufnehmers von der Bezugsgeraden , bezogen auf den verwendeten Messbereichsendwert.

Relative Nullsignalhysterese [%]

Nullsignaldifferenz im eingebauten Zustand, über ein komplettes Wechselkraft-Schwingspiel mit Fnom, bezogen auf den Nennkennwert.

Relative Spannweite in unveränderter Einbaustellung [%]

Maximale Differenz der Ausgangssignale bei gleicher Kraft, ermittelt aus mehreren Messreihen bei unveränderter Einbaustellung, bezogen auf das um das Nullsignal in eingebautem Zustand verminderte mittlere Ausgangssignal.

Relative Spannweite in verschiedenen Einbaustellungen [%]

Maximale Differenz der Ausgangssignale bei gleicher Kraft in verschiedenen Einbaustellungen, bezogen auf das um das Nullsignal in eingebautem Zustand verminderte mittlere Ausgangssignal. Die Anzahl und Stellungen der Messreihen sind anzugeben.

Relative Umkehrspanne [%]

Differenz der Ausgangssignale einer Auf- und Abwärtsreihe bei jeweils gleicher Kraft F, bezogen auf das um das Nullsignal im eingebauten Zustand verminderte Ausgangssignal bei steigender Kraft. (Zur Ermittlung der Umkehrspanne ist der Belastungszyklus bis zur Nennkraft aufzunehmen. Anzugeben ist die größte relative Umkehrspanne vmax und der verwendete Kraftmessbereich.)

Relativer Zug-/Druckkraft-Kennwertunterschied [%]

Unterschied der Kennwerte bei Zug- und Druck-kraftbeanspruchung, bezogen auf den Kennwert bei Druckkraftbeanspruchung.

Relatives Kriechen

[-]

Unter Kriechen versteht man die zeitabhängige Änderung des Ausgangssignals des Kraftaufnehmers nach einer Kraftänderung. Hierbei ist zu unterscheiden zwischen:
• Belastungskriechen
• Entlastungskriechen
Anmerkung: zur Ausschaltung der Vorgeschichte des Kraftaufnehmers ist dieser einmal in Höhe der Nennkraft zu belasten. Nach der Vorbelastungszeit ist die fünffache Zeit der Vorbelastung abzuwarten, bevor mit der eigentlichen Messung begonnen wird

S

Schutzart

[-]

Gehäuseschutzart nach DIN EN 60529. Sie gibt an, inwieweit der Kraftaufnehmer gegen Feuchtigkeit und Staub sowie das Eindringen von Fremdkörpern geschützt ist.

Speisespannungseinfluss auf das Nullsignal [%]

Auf den Nennkennwert bezogene Änderung des Nullsignals des Kraftaufnehmers infolge einer Änderung der Speisespannung im Nennbereich der Speisespannung BU, nom.

Speisespannungseinfluss auf den Kennwert [%]

Relative Änderung des Kennwerts des Kraftaufnehmers infolge einer Änderung der Speisespannung im Nennbereich der Speisespannung BU, nom.

T

Temperatureinfluss auf das Nullsignal [%/10 K]

Auf den Nennkennwert bezogene Änderung des Nullsignals des Kraftaufnehmers infolge einer Änderung der Umgebungstemperatur Ti um 10 K innerhalb eines definierten Temperaturbereichs nach Einstellung stationärer, gradientenfreier Zustände.

TK0=(S0(Ti+10K)-S0,Ti)/Cnom

(Der größte Wert von TK0 und der Temperaturbereich sind anzugeben.)

Temperatureinfluss auf den Kennwert [%/10 K]

Relative Änderung des Kennwerts des Kraftaufnehmers infolge einer Änderung der Umgebungstemperatur Ti um 10 K innerhalb eines definierten Temperaturbereichs nach Einstellung stationärer, gradientenfreier Zustände.

TKC=(C(Ti+10K)-CTi)/CTi

(Der größte Wert von TKC und der Temperaturbereich sind anzugeben.)

V

Versorgungsspannung [V]

Betriebsspannung (Netz- oder Batterieversorgung) des Messverstärkers der Messkette.

Z

Zugkraft [N]

Kraft in Zugrichtung auf einen Zug- oder Univer-salkraftaufnehmer.

Zulässige Exzentrizität der Krafteinleitung [mm]

Zulässige Verschiebung der Kraftwirkungslinie parallel zur Messachse des Kraftaufnehmers bei Nennkraft, ohne dass der Kraftaufnehmer bleibende signifikante Veränderungen seiner messtechnischen Eigenschaften bis Nennkraft erfährt.