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Anpassung der Eingangsempfindlichkeit

Verfasst: Di 6. Aug 2013, 20:04
von Oleg
Sehr geehrter Herr Kabelitz,

für unseren Sensor möchten wir den Kraftsensor KD40S 500 N gerne mit Ihrem Messverstärker GSV-3LS kombinieren.
Der Kraftsensor hat einen Messbereich von 1 mV/V, der Verstärker von 2 mV/V.
Ich gehe davon aus, dass ich jetzt nur die Hälfte der Auflösung des Verstärkers ausnutze.
Sehen Sie noch andere Einschränkungen/haben Sie Bedenken?

Mit freundlichen Grüßen

Re: Anpassung der Eingangsempfindlichkeit

Verfasst: Di 6. Aug 2013, 20:38
von Kabelitz
Sehr geehrter Herr Oleg,

vielen Dank für Ihre Anfrage.
Es ist gar nicht so, dass man nur die halbe Auflösung hat, wenn man nur den halben Messbereich ausnutzt.

Das "Eigenrauschen" des GSV-3LS, bzw. seiner ersten Verstärkungsstufe, ist so groß, dass die letzten 2 Bits verrauscht sind. 14 Bit sind also nur nutzbar.
Wenn man die Verstärkung verdoppelt, dann sind die letzten 3 Bits verrauscht, weil man ja das Rauschen am Eingang jeweils mit verstärkt.

Das Verdoppeln der Verstärkung würde nur bei einem 8 Bit A/D Umsetzers etwas bringen.
Dann ist die kleinste Digitalisierungsstufe des A/D Umsetzers (das "Digitalisierungsrauschen") größer als das Eingenrauschen.
Das Heraufsetzen der Verstärkung würde dann dann das "Digitalisierungsrauschen" reduzieren.

Der GSV-3LS ist übrigens schon ein recht rauscharmer Verstärker, insbesondere für die geringe Brückenspeisung von nur 2,5V und die geringe Betriebsspannung von nur 5V und die hohe Messfrequenz!
Die Rauschamplitude geht immer einher mit der Messfrequenz. (10 fache Messfrequenz --> 3,2-fache Rauschamplitude)
In der Grafik unter den technischen Daten ist das Rauschen bei verschiedenen Messfrequenzen dokumentiert:
http://www.me-systeme.de/de/manuals/a5/ba-gsv3.pdf

Für weitere Informationen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.
Holger Kabelitz